Goethes Gartenhaus
EIN LIEBLINGSPLATZ DES DICHTERS
Der Park an der Ilm ist einer der schönsten und idyllischsten Orte Weimars im grünen Herzen von Thüringen - das finden Besucher und Einheimische gleichermaßen. Inmitten der von mächtigen Baumriesen bestehenden, weitläufigen Anlage blitzt ein helles Gebäude hervor: Goethes Gartenhaus –der erste eigene Wohnsitz des Dichters, als er nach Weimar kam.
Zwar ersteigerte Goethe das kleine Häuschen nebst Grundstück selbst, das Geld dafür floss aber aus der Schatulle des Herzogs. Aus dem ursprünglichen Winzerhaus wurde nach und nach sein erstes Weimarer Domizil.
Knapp 6 Jahre wohnte und arbeitete er hier, bevor er 1782 ins stattlichere Gebäude am Frauenplan umzog. Das Gartenhaus blieb in seinen Besitz und im Sommer 1788 lernte er dort Christiane Vulpius kennen, als sie ihm ein Bittgesuch für ihren Bruder überreichte.
Was Sie heute an Mobiliar im Gartenhaus sehen, entspricht dem ursprünglichen Inventar. Man kann sich bildhaft vorstellen, wie der Dichter an seinem Stehpult mit Sitzbock im Arbeitszimmer verweilte, den Federkiel ins Tintenfass tauchte und schwungvoll neue Werke aufs Papier kritzelte. Im Schlafzimmer sehen Sie außerdem sein leicht zusammenbaubares Reisebett – es sollte ihn vor Ungeziefer in Gästebetten bewahren.
Sicher kennen Sie die Ballade vom „Erlkönig“ aus Ihrer Schulzeit –nun, hier in Goethes Gartenhaus ist sie entstanden. Auch das bekannte Gedicht „An den Mond“ und das Gedicht „Ilmenau“, welches Goethe dem Herzog Carl August von Sachsen-Weimar zu seinem 26. Geburtstag überreichte, verfasste der Dichter an diesem Ort.
Scheinbar war die landschaftlich reizvolle Lage am Ilmhang inspirierend für ihn. Auch in seinen betagten Jahren nutzte er das Häuschen als Rückzugsort. In der Nähe des Gartenhauses befindet sich der „Stein des guten Glücks“ – Goethe ließ das Denkmal seinerzeit selbst errichten. Es handelt sich dabei um eine auf einem Kubus ruhende Kugel und war eines der ersten nichtfigürlichen Denkmäler in Deutschland.
Die Kopie[ von Goethes Weimarer Gartenhaus wurde ursprünglich in Weimar am Rahmen des Weimarer Kulturstadtjahres 1999 gebaut. Der Grund war ganz einfach: man wollte das Original-Gartenhaus schonen. Im Jahr 2002 wurde es in den Thüringer Ort Bad Sulza transportiert und mit Blick auf die Toskana Therme feierlich eröffnet.
In Berka ganz in der Nähe von Sondershausen befindet sich das Stammhaus der Familie Goethe, die damals noch Göthe geschrieben wurde. Der Erbauer war der Ur-Urgroßvater von Johann Wolfgang Goethe. Doch der Dichterfürst erfuhr nie von seinen Vorfahren ausBerka, obwohl er intensive Nachforschungen angestellt haben soll.
Zur Klassik Stiftung Weimar gehören weitere Museen wie Goethes Wohnhaus, Schillers Wohnhaus sowie die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Im Weimarhaus können Sie sich zudem per Audioguide auf eine spannende Zeitreise durch die Kulturstadt begeben. TIPP: Ob zu zweit oder als Reisegruppe – es gibt zahlreiche thematische Stadtführungen. Kommen Sie gern auf uns zu und wir finden gemeinsam das für Sie passende Angebot!
ÖFFNUNGSZEITEN | |
Sommer (ab letztem Sonntag im März) | Di - So: 10:00 - 18:00 Uhr |
Winter (ab letztem Sonntag im Oktober) | Di - So: 10:00 - 16:00 Uhr |
Montag | geschlossen |
An Feiertagen gelten gesonderte Öffnungszeiten |
Adresse | Goethes Gartenhaus, Park an der Ilm, 99423 Weimar |